Nationalpark Garajonay auf La Gomera

Die Kanarischen Inseln stecken voller Überraschungen, da sich jede voneinander unterscheidet. La Gomera kann vor allem mit ihrer Landschaft beeindrucken und gilt wie auch El Hierro als wahres Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Seit 2012 gilt die Insel sogar als Biosphärenreservat.

Über die Insel erstreckt sich der berühmte Garajonay-Nationalpark, welche jedes Jahr rund eine halbe Million Besucher zählt. Seine Fläche macht über 10 Prozent der gesamten Insel aus. 1986, also fünf Jahre nachdem Garajonay überhaupt erst zum Nationalpark erklärt wurde, wurde der Park als UNESCO Welterbestätte aufgenommen.

Garajonay – der Name geht auf eine Legende zurück

Der Name des Nationalparks geht auf eine der beliebtesten Legenden der Kanarischen Inseln zurück – die Legende von Gara und Jonay. Auf jede der Inseln wird die Geschichte etwas anders erzählt. In jedem Fall war Gara demnach die Prinzessin von La Gomera, Jonay hingegen der Prinz von Teneriffa, wobei dieser in manchen Erzählungen auch nur als einfacher Bauernjunge (manchmal nur als solcher verkleideter) auftritt. Ihre Liebe zueinander stand unter keinem guten Stern; war vor allem von ihren Familien ungern gesehen und sollte nur Unheil mit sich bringen. Um dennoch für immer beieinander zu sein flohen die beiden auf den höchsten Punkt La Gomeras um dort schließlich gemeinsam Selbstmord zu begehen. Die beiden Ureinwohner Gara und Jonay, lassen sich im Nationalpark als Holzfiguren wiederfinden.

Den höchsten Punkt des Nationalparks und somit auch der Insel bildet der Berg „Alto de Garajonay“ mit einer Höhe von 1487 Metern. Er gilt als das Wahrzeichen der Insel. Bei besonders klarer Sicht, kann man einen herrlichen Panoramablick von dort oben aus genießen und mit etwas Glück sogar die Nachbarinseln in der Ferne liegen sehen.

Der Nationalpark zeichnet sich insbesondere durch seine Pflanzenvielfalt aus und besteht unter anderem aus Lorbeer- und Pinienwäldern. Buche, Heidekraut, Zeder, Holunder, verschiedenste Moose und Sträucher komplettieren das den Artenreichtum. Aufgrund der dicht bewachsenen Landschaft, der verschlungen Wege, den krummen Bäumen, alten Treppen und des Nebels, der sich häufig zwischen den feuchten Bäumen lang zieht, fühlt man sich manchmal wie in einem mystischen Märchenwald.

Möchte man mehr über die Geschichte, die Flora und Fauna und über den Nationalpark allgemein erfahren, so lohnt sich ein Abstecher ins Besucherzentrum. Dort können interessierte Touristen über die artenreiche Pflanzen- und Tierwelt vor Ort informieren. Außerdem können sie sich dort auch für eine Führung durch den Park anmelden. Das Museum direkt vor Ort gibt zudem spannende Einblicke in das Leben der Inselbewohner.