Faro de Orchilla auf El Hierro

Westlich der Insel El Hierro steht ein Leuchtturm. Der Leuchtturm von Orchilla, unter Sternenbeobachtern der Geheimtipp schlechthin. Denn es wird behauptet, von hier aus erfolgt die beste Sternbeobachtung weltweit. Woran das wohl liegen mag? Die geringe Luftverschmutzung vor Ort trägt bestimmt ihren Teil dazu bei.

Sterne schauen – Der Leuchtturm Faro de Orchilla in El Hierro ist dafür besonders gut geschaffen

Das Ende des Herbstes wird angekündigt. Das Sternenbild zeigt es in den ersten Nachtstunden, die sich im November auftun, an. Das Sternbild Stier macht sich am dunklen Himmel bemerkbar. Die charakteristische Kopfform mit den zwei langen, parallelen Hörnern ist nicht zu übersehen. Sie zeigt sich besonders schön, wenn der Besucher das Meer im Rücken hat und Richtung Osten steht.

Der Leuchtturm Faro de Orchilla schreibt Geschichte

Dieser Leuchtturm wurde im Jahre 1933 in seiner heutigen Form erschaffen. Unweit von diesem Bau befindet sich das Monumento al Meridiano. Es ist ein Denkmal, das daran erinnert, dass auf der Insel El Hierro der Nullmeridian zu finden war, bevor er nach Greenwich Observatory in England verlegt wurde. Dieses Denkmal überzeugt durch seine einfache und minimalistische Bauweise, obwohl es einen sehr hohen symbolischen Wert besitzt. Denn die Linie des Nullmeridians ging durch diesen Punkt.

El Hierro weist eine lange Geschichte auf

Diese reicht bis in die Antike zurück. So wurde Punta de Orchilla als westlichsten Landpunkt der Welt von Gelehrten dargestellt. Erst als Christoph Columbus auf Entdeckungsreise ging, wurde diese Sichtweise widerlegt. Doch das ändert nichts daran, dass die Festlegung des Nullmeridians und seine Lage fest standen. Erst im Jahre 1880 kam es zur Änderung der Festlegung und die wichtige kartografische Linie führt nun durch Greenwich Observatory in England.

Der Leuchtturm gilt auch heute noch als touristisches Highlight

Schließlich handelt es sich um den westlichsten Punkt von El Hierro, um den westlichen Punkt von Spanien und um den westlichsten Punkt von Europa. Obwohl die Umgebung des Leuchtturms Faro de Orchilla nicht gerade einladend wirkt, ist seine Anziehungskraft auf die Besucher enorm. Dort wo der Leuchtturm gebaut ist, herrscht felsiger Boden. Erkaltete Lava und zahlreiche Vulkankrater formen das Bild der dortigen Landschaft. Wer aber einen unvergesslichen Blick auf die Weiten des wilden Atlantik erhaschen möchte, der sollte sich bei diesem Leuchtturm Faro de Orchilla einfinden.

Wer den Leuchtturm auch von innen bestaunen möchte, der muss leider enttäuscht werden. Da die Besucher dieses Gebäude nur von außen und nicht von innen bewundern dürfen. Aber nichtsdestotrotz dieses historische Meisterwerk begeistert auch von seiner Außenansicht. Bereits die naturbelassene Landschaft, die urige Umgebung und das maritime Flair des Turmes überzeugen auf ganzer Linie.

Der Leuchtturm erfüllt nach wie vor seinen Zweck

Er navigiert noch immer die Schiffe und lotst einzelne Boote sicher an ihr Ziel. Das Leuchtfeuer ist weithin gut sichtbar. Was einst für Kriegsschiffe seinen Nutzen hatte, ist heute für die moderne Schifffahrt noch immer aktuell und wichtig. Der Leuchtturm Faro de Orchilla in El Hierro schafft es bis zum heutigen Tag viele verschiedene Schiffe auf Kurs zu halten, egal welcher Wellengang und welche Naturgewalten gerade vorherrschen. Egal, ob stürmische Zeiten auf die Seefahrt zukommen, die Schutzfunktion wird mit dem Leuchtturm noch immer gewährt.

Bis im Jahre 1997 hat der Leuchtturm Faro de Orchilla in El Hierro seinen eigenen Leuchtturmwärter, der das Leuchtfeuer präzise steuerte. Die moderne Zeit hat diesen Leuchtturmwärter von seiner Arbeit abgelöst und nun wird das Leuchtfeuer elektronisch und automatisch gesteuert. Nun ist der Turm nicht mehr besetzt und nachts wird den Schiffen der Weg dank der modernen Technik gewiesen. Eine manuelle Steuerung hat gewiss seinen ganz eigenen Reiz und den Leuchtturmwärter, der täglich am Faro de Orchilla anzutreffen war, ist somit auch Geschichte.